Über 111 Jahre Früh Geschichte

1915 bis 1969

Die schweren Früh Zeiten.

1915 starb Peter Josef Früh. Seine Witwe Gertrud Früh, geb. Koenen, übernahm mit ihren beiden Töchtern Netty und Christel die Leitung des Geschäfts. Harte Zeiten standen dem blühenden Unternehmen bevor: die Inflation, der Schwarze Freitag am 25. Oktober 1929 und die sich anschließende wirtschaftliche Depression bis in die 1930er Jahre. 1930 starb Gertrud Früh und Engelbert Rochels übernahm – als einziges Nicht-Familienmitglied – die Geschäftsleitung.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Köln nahezu völlig zerstört (90 Prozent der Innenstadt lagen in Schutt und Asche) und auch das Brauhaus blieb nicht verschont. Durch die Bombenangriffe schon mehrfach beschädigt, brannte das Haupthaus im Februar 1944 weitgehend aus.

Alles wird gut.

Früh hatte mehr Glück als andere Kölner Brauereien – so war die eigentliche Brauerei nicht zerstört. Schon bald lief der Brauereibetrieb wieder an, die Kölner hatten Lust und Durst auf Kölsch. Früh braute jedoch nicht nur das eigene Kölsch, sondern parallel auch ein „Dünnbier“ für viele andere Kölner Brauereien, deren Anlagen zerstört worden waren. So stand Früh schnell auf soliden Füßen. Der Wiederaufbau nahm seinen Lauf, bis 1950 wurde die Fassade Am Hof erneuert und das Brauhausinnere wiederhergestellt. Die 1960er und 1970er Jahre standen ganz im Zeichen des Firmenwachstums.

Das Unternehmen wagte den Schritt von der Hausbrauerei zum mittelständischen Brauereiunternehmen. Diese Neuzeit begann 1961 mit der dritten und vierten Familiengeneration in der Geschäftsführung: Mit Hermann Müller Senior und Eduard Rolff. Ab 1969 führte Früh das begehrte Früh Kölsch in der Flasche ein. Von nun an konnte man Früh Kölsch auch zu Hause genießen.

2000 bis 2011

Ins neue Jahrtausend in 5. Generation.

Im traditionellen Familienunternehmen mit ca. 400 Mitarbeitern hat nunmehr mit Alexander Rolff und Philipp C. Müller die fünfte Generation die Leitung übernommen.

Inzwischen fließen knapp 400.000 Hektoliter Früh Kölsch im Jahr aus den Sudkesseln. Früh Kölsch wird heute als Bierspezialität weit über die Grenzen des Rheinlandes hinaus geschätzt. Und so findet man Früh-Liebhaber nicht nur zwischen Helgoland und München, sondern auch in über 30 Exportländern.

Gelebte und geliebte Brauhaustradition.

2004 feierte das „Früh em Veedel“ – die Kultkneipe in der Kölner Südstadt – ebenfalls durch die eigene Brauhausgastronomie betrieben, 25-jähriges Bestehen. Ebenso eröffnet das „Eden Hotel Früh am Dom“ mit dem dazugehörigen Restaurant „Hof 18“ neben dem traditionellen Brauhaus. Im November 2009 feierte eine Institution der kölschen Kneipen-Szene Wiedereröffnung – „Em Golde Kappes“. Die 1913 vom Nippesser Wirt Matthias Becker eröffnete „Kneip op d’r Eck“ im Kölner Norden wurde von der Cölner Hofbräu P. Josef Früh KG übernommen und ist nach umfangreichen Sanierungsarbeiten beliebt wie eh und je.

2015  – 111 Jahre Brautradition

Ein echt kölsches Jubiläum.

2015 war für Früh ein ganz besonderes Jahr – die Brauerei feierte ihr 111-jähriges Bestehen. Ein Meilenstein in der Geschichte der Traditionsbrauerei, die, ganz im Sinne ihres Gründers Peter Josef Früh, den Kölnern bis heute eines der leckersten Biere der Stadt braut. Und so beging man dieses echt kölsche Jubiläum auch mit verschiedensten Aktionen. So konnten sich die Gäste in den von Früh geführten Gastronomien, wie im Früh am Dom, über leckeres Kölsch zum „Jubiläumspreis“ freuen. Und natürlich zeigte sich Früh auch in ganz Köln auf einem Sonderplakat – mit eigens entwickeltem Jubiläumssignet – gewohnt humorvoll. Neben vielen Feierlichkeiten gab es zum 111. darüber hinaus auch ein Jubiläumsbuch mit viel Wissenswertem zur Kultmarke und den schönsten Plakaten der Früh-Kampagne. Ein rundum gelungener Geburtstag, der sowohl bei den Früh-Angestellten als auch bei den vielen Liebhabern des Kölschs für Freude sorgte. Dann mal Prost, auf die nächsten 111 Jahre!